Im Rahmen des österreichischen Internistenkongresses 2010 wurde von OA Dr. Harald Mauler meine Fallgeschichte präsentiert.

Symptome, Ursachen, Diagnose, Therapie

Das Arteria mesenterica superior Syndrom ist ein seltenes Krankheitsbild, das durch die Kompression des unteren Zwölffingerdarmes durch die Bauchschlagader und die namensgebende Arteria mesenterica superior verursacht wird. Dies führt vor allem nach dem Essen zu lang anhaltenden Schmerzen mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Ein frühes Sättigungsgefühl ist ein weiteres typisches Symptom. Durch die daraus resultierende Gewichtsabnahme verstärken sich die Beschwerden, da es durch den Verlust von Fettgewebe im Bauchraum zu einer fortschreitenden Einengung des Darmes durch die Gefäße in diesem Bereich kommt.

Auslöser des Syndroms sind in erster Linie Unfälle mit Verletzungen im Wirbelsäulenbereich, die einen Narbenzug verursachen, sowie ausgeprägter Gewichtsverlust durch Essstörungen bzw. chronische Darmerkrankungen, die zur Mangelernährung führen.

Die Diagnose kann erst nach umfassender Abklärung und Ausschluss häufiger Krankheitsbilder erfolgen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Angiogaphie in Kombination mit endoskopischen Untersuchungen sind dabei wegweisend.

Wichtigstes Therapieziel ist den Gewichtsverlust zu stoppen und in Folge eine Gewichtszunahme zu erreichen. Dies gelingt zumeist durch Nahrungszufuhr über die Venen, wodurch der Fettanteil im Bauchraum gesteigert und somit der Abstand der den Dünndarm einengenden Gefäße vergrößert wird. Dies ermöglicht im nächsten Therapieschritt einen normalen Kostaufbau. Bei Patienten, die unter diesen Maßnahmen nicht genesen, muss der Dünndarm operativ aus der Umklammerung der Gefäße befreit werden.
(Dr. Harald Mauler, Anhang des Buches Wie ich eine seltene chronische und schmerzhafte Erkrankung überlebte. Der Hufschlag eines Zebras.)

Selbsthilfegruppe

In Österreich (und vermutlich im ganzen deutschsprachigen Raum) gibt es noch keine Selbsthilfegruppe für das AMS-Syndrom. Da ich zwar durch die Operation eine Besserung der Beschwerden erreichen konnte, aber nicht völlig beschwerdefrei bin, würde ich gerne mit anderen Betroffenen austauschen. Ich bitte also alle betroffenen PatientInnen (und Interessierte), sich bei mir zu melden. Ich habe auch gute Kontakte zu Ärzten und Selbsthilfegruppen anderer seltener Erkrankungen.