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Als ich den mehrere Seiten langen Brief an die Krankenkasse lese, wird es ernst. Meine Gefühle gehen auf und ab. Gestern habe ich meine Freude weiter erzählt, seit heute schweige ich. Was ist, wenn die Kasse die Behandlung ablehnt? Ich lege alles vor Gott hin und kann am Abend beten: Herr, dein Wille geschehe. Inzwischen macht der Port immer mehr Probleme. Seit meinem Sturz von der Stiege rinnt die Ernährung öfters daneben. Ich muss pausieren. Ich brauche alle paar Tage den Notdienst, der mich meistens ins Krankenhaus schickt. Körperlich erschöpft durch die geringe Kalorienzufuhr und den Portproblemen werde ich stationär aufgenommen. Die Pausierung der Nahrung vermindert mein Fettgewebe im Bauch noch einmal, sicher nicht viel, aber für mich zu viel. Die Schmerzen, die schon eine Woche weg waren, kommen wieder, sehr heftig noch dazu. Ich brauche Opiat (Morphium). Die Schmerzspritzen machen mich sehr müde, benommen und verursachen Übelkeit. Ich bitte um eine Umstellung der Schmerztherapie, so wie ich sie daheim machen würde. Und damit hab ich jetzt gut gelebt. Was ich alles machen konnte! Keiner ahnte, dass ich mich nachts an die Ernährung hängen und Opiat schlucken muss. Seit der Umstellung der Schmerztherapie hier im Krankenhaus fühle ich mich zunehmend besser und kräftiger. Ich wage einen Tag Ausgang und fahre zum Abschluss unserer kamillianischen Exerzitien mit P. Fredi aus Ungarn nach Altenhof. Ich treffe viele Freunde. Sie wissen inzwischen, dass ich sehr krank bin. Nach außen ist dies nicht sichtbar, denn ich strahle. An diesem Tag kann ich so viel Kraft, Freude und Glücksgefühl tanken, dass ich die nächste Zeit gut aushalten kann. Und dann kommt noch die Bewilligung von der Krankenkasse. Ich darf nach Duisburg fahren und die Behandlung wird von Österreich übernommen. Juchu! Halleluja! Ich freu mich sehr, denn ich hatte mich auf ein Hin- und Her mit der Krankenkasse eingestellt. Ich bin so glücklich. Gott gibt mir laufend Zeichen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.