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Ich bin lange im Krankenhaus. Eine Sepsis (Blutvergiftung) ist noch hinzu gekommen. Der Port kann ein paar Wochen nicht angestochen werden. Die Ernährung erfolgt über die Armvenen. Jeden Tag mindestens 5 Mal stechen und an meinen Venen herumbohren. Ich halte viel aus. Ein Arzt fragt, wie hart ich im Nehmen bin. Sehr hart, sage ich. Wenn es heißt, es wäre eine schwierige Leitung zum Legen, wissen alle, bei wem. Ein Arzt meint sogar, bald würde er psychologische Betreuung brauchen, wenn er zu mir ins Zimmer muss. Er sei während seines ganzen Turnus noch nie so oft gescheitet wie bei mir. Nach 12 Tagen schmerzen beide Arme durch entzündete Venen. Ich streike. "Mich greift kein Arzt mehr an mit einer Nadel in der Hand!" Somit darf ich nach Hause. Ich bin optimistisch. Ich schaffe die Kalorien auch mit selber essen. Dem Optimismus muss leider der Realismus weichen. Nach einigen Tage sehne ich mich nach meinem Futterrucksack. Endlich passen die Blutwerte und der Port kann wieder angestochen werden.