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Fast bin ich am Ziel meines Weges. Jedenfalls kann ich normal essen. Heute habe ich Ciabata mit Mozarella und Tomaten überbacken gegessen, dazu Cola (ich muss ja schauen, dass ich viel Kalorien zu mir nehme). Mein Leben ist schon so viel Alltag, dass es ein bisschen weniger auch sein könnte. Meiner Wirbelsäule geht es inzwischen gut. Meine Narbenschmerzen mahnen mich, nicht alles zu tun, was ich möchte.
Manchmal denke ich mir: Ich lebe!!! Was für ein Geschenk! Laut Studien verstirbt einer von drei Patienten, die das Wilkie-Syndrom haben. Ich könnte der eine von dreien sein, hätte ich nicht Jahre gekämpft und mich bei den Ärzten auf die Füße gestellt. Man hat mich als psychisch beeinträchtigt eingestuft. Man hat mir Diagnosen ausgestellt, die mit meinen Symptomen so gut wie nichts zu tun hatten. Man hat mich zum Psychiater geschickt. Man hat mir heimlich Psychopharmaka und Beruhigungsmittel gegeben. Man sagte mir: alles Einbildung. Wäre ich nicht zu guten Ärzten geschickt worden, die diese seltene Erkrankung erkannt haben und hätte ich nicht Prof. Sandmann entdeckt, so wäre ich wahrscheinlich den Weg zum Tod gegangen. Ja, ich weiß, diesen Weg muss ein jeder von uns gehen. Aber für mich ist es noch zu bald.